Lars Klingbeil ist jetzt der wichtigste Politiker Deutschlands
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Laut Verfassung ist der Kanzler der wichtigste Politiker im Land. Doch in der politischen Realität nach der Bundestagswahl ist das seit heute Lars Klingbeil, der Partei- und Fraktionsvorsitzende der SPD. Denn von ihm hängt ab, ob die so dringend notwendige Wende in der Migrations- und der Wirtschaftspolitik gelingt. Auch interessant AnzeigeAuch interessant Anzeige Der Kanzler in spe, Friedrich Merz, hat es im Vergleich dazu fast einfach: Was er und die Union wollen, will die große Mehrheit der Bürger: eine drastische Verringerung der Zuwanderung und eine Wirtschaftspolitik für Wachstum und Wohlstand. Doch Merz hat wegen der Brandmauer zur AfD eine Mehrheit für seinen Kurs nur mit der SPD, die gerade bei der Migration bislang andere Positionen vertritt. Ändern kann das nach Lage der Dinge nur der neue starke Mann der Sozialdemokratie. Klingbeil muss seine verunsicherte Partei nach der historischen Niederlage am Sonntag dazu bringen, strapaziöse Kompromisse mit der Union einzugehen. Das ist so, als wenn man einem Marathonläufer mit blutigen Blasen in den Schuhen zuruft: Du musst nicht nur weiterlaufen, du musst auch das Tempo erhöhen! Eine „fast mörderische Aufgabe“, wie SPD-Urgestein Wolfgang Thierse gesagt hat, keine „Belohnung, eher eine Verurteilung“ Klingbeils. Lesen Sie auch Frust wegen Weiter-so der SPD-Spitze: Es brodelt bei den Genossen! Nach der historischen Wahl-Niederlage brodelt es in der SPD. Brisante Zahlen: Umfrage zeigt: Darum verlor die SPD so brutal! Die Sozialdemokraten vernachlässigten das wichtigste Thema ihrer Zielwählerschaft. Sein stärkstes Argument an die Partei: Mit der SPD wird es wieder aufwärtsgehen, wenn es mit Deutschland aufwärts geht und die Bürger einen sozialdemokratischen Anteil daran anerkennen. Mit Helmut Schmidt hat Klingbeil das richtige Vorbild: Ein Kanzler, der sich dem Terror der RAF im Inneren ebenso wie der Aggression der Sowjetunion gegen den Westen widersetzte. Dem es aber eben auch um die Bewahrung von Wirtschaftswachstum und Wohlstand ging. Doch Schmidt verfügte im Gegensatz zu Klingbeil über die Kanzler-Autorität. Das ist alles ewig her. Doch die Themen haben sich nicht grundsätzlich geändert: Innere und äußere Sicherheit plus Wohlstand – das ist die Zauberformel für den Erhalt einer stabilen Demokratie und die Abwehr der Populisten von rechts und links. Es geht darum, das Land wieder in Ordnung zu bringen, es wieder stark zu machen, ihm wieder Respekt zu verschaffen bei Freund und Feind. Und die sind aktuell gar nicht so leicht zu unterscheiden. Ich hoffe, dass die SPD einen neuen Helmut Schmidt überhaupt will. Von der Antwort hängt so viel ab!
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